Heute besuchte ich Mona erst abends, bei der Hitze konnte ich es ihr nicht antun, mitten am Tag zu laufen. Im Stall erwartete mich aber erstmal eine leere Box und ich machte mich auf den Weg, Mona von der Koppel zu holen. Ich entdeckte sie schnell und zu meiner Erleichterung kam sie sofort hergetrabt! Es war immer noch ziemlich warm und ich hätte auf ein Spiel namens Fang - mich - doch keine Lust gehabt. Zum Glück war das Stütchen ziemlich sauber und somit konnte ich schnell mit dem Satteln anfangen! "Ach Mona, dir ist es doch sicher auch zu warm oder?" Ich musste lachen, als sie wie zur Antwort mit dem Kopf nickte... dabei hat sie nur eine Fliege verscheucht! Schon war ich bereit, aufzusitzen und... nein, erstmal musste ich mich mental auf die Anstrengung einstellen. Dabei beschloß ich, dass ich einfach nur ne kleine Runde ins Gelände gehen würde, ich bin manchmal doch ziemlich faul. "Na Süße, was hälst du von einer gemütlichen Runde durch den kühlen Wald?" Ich bekam nur ein Kopfschütteln als Antwort, aber das deutete ich einfach mal als ein JA! Also gurtete ich noch einmal nach, lief paar Meter damit sie sich entspannte und zog den Gurt ganz fest an. Wieder paar Meter laufen und schon schwang ich mich auf die Hübsche. Ich rief Kathy, die grade Dinah putzte, zu: "Ich geh ne Runde ins Gelände, damit du Bescheid weißt!" Kathy nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte.
Freudig lenkte ich Mona vom Hof richtung Wald und ich merkte sofort, wie die Gute gleich mal einen Gang zulegte. "Hee du musst dich doch nicht beeilen, wir kommen schon früh genug wieder heim!" In der Tat, es fing schon langsam an zu dämmern und ich wusste dass ich mich beeilen musste. Ich wusste auch, dass die Rehe in der Dämmerung rumspringen und ich hoffte, dass mir keins vors Pferd springen würde. Auf einem Feldweg am Waldrand trabte ich an und genoß den "Fahrtwind" während Mona zufrieden schnaubte. "Hoppla!" Ich hab die Abzweigung in den Wald zu spät gesehen und prompt rutschte ich mit Mona in den Weg rein! Sie war sichtlich irritiert und dachte dass irgendwas Gefährliches da vorne war, aber sie beruhigte sich sofort wieder. Der Waldweg, in den ich eingebogen bzw. reingeschlittert bin, war wunderschön und lud zum Galoppieren geradezu ein! "Komm Süße, wie wärs mit einem kleinen Galopp?" Als ob sie mich verstanden hätte, galoppierte Mona sofort an. Lächelnd parierte ich sie kurz durch, schließlich soll sie nicht auf eigene Faust angaloppieren! Als ich die Galopphilfe gab, sprang Mona sofort an und schlug übermütig einmal aus. Ich musste lachen, diese kleinen Buckler sind einfach zu süß! Viel zu schnell war der Weg zu Ende und Mona fiel in Schritt. Ich bog in die Richtung ab, in der ich den Hof vermutete - mit meinem Orientierungssinn ist es nicht weit her - und da standen zwei Rehe mitten auf dem Weg! Sie schauten mich und das Pferd wie ein Auto an und Mona ging es wohl nicht anders, sie blieb wie angewurzelt stehn. Ich nahm die Zügel auf und sagte: "Husch, weg mit euch!" Mona zuckte kurz, als die Rehe lossprangen, aber machte keine Anstalten wegzurennen. Ich lobte sie und ließ sie im Schritt weitertrotten. Es wurde immer dunkler und damit ich mich nicht im dunklen Wald verirrte, trabte ich an und suchte den nächstbesten Weg aus dem Wald. Dieser war schnell gefunden und glücklicherweise sah ich auch schon den Hof! Ich beschloß, noch ein kleines Stückchen zu galoppieren und Mona sprang bereitwillig an. Nach ca. 100 Metern parierte ich durch und ritt im Schritt am langen Zügel auf den Hof zurück. Mona schwitzte noch ein wenig, also ritt ich noch paar Minuten auf dem Platz, was bei einer leichten Brise sehr angenehm war. Als ich absaß, schüttelte Mona sich erstmal am ganzen Körper und ich musste wieder lächeln. "So froh bist du also mich wieder los zu sein?" Ich führte Mona in die Box und sattelte sie dort ab. Sie stürzte sich gleich auf ihr Fressen was bereits im Trog lag und ich konnte sie nicht dazu bringen, sich für ein Leckerli abzuwenden und so warf ich es einfach in den Futtertrog. Ich verließ doch ziemlich kaputt ein zufriedenes Pferd aber bevor ich ging, putzte ich noch Monas Lederzeug auf Hochglanz. Es war schon dunkel als ich den Hof verließ und ich freute mich nur noch auf die Dusche und dann auf das schöne weiche Bett!